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Consent-Abfrage zum Tracking: Apple hält an Plänen fest, kritisiert Facebook – ADZINE
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Apple hatte das Datenschutz-Feature erstmals auf einer Entwicklerkonferenz im Juni enthüllt. Konkret handelt es sich um eine Lösung, welche die explizite Nutzereinwilligung zum Tracking für jede App einzeln abfragt. Erst dann können Daten in Verbindung mit der Werbe-ID IDFA erhoben und genutzt werden, was zuvor immer möglich war, solange sich der User nicht selbst in den Systemeinstellungen aktiv um das Opt-out gekümmert hat.
Sobald ATT in Kraft tritt, fragt ein Pop-up den Consent zum Tracking vor der App-Nutzung auf Systemebene ab. Damit errichtet der Konzern eine Schranke vor seiner Werbe-ID IDFA, die eigentlich schon von anderer Seite aus bedient wird. Denn mit der Verabschiedung der DSGVO haben sich in der digitalen Werbung Consent-Management-Plattformen (CMP) etabliert, denen genau diese Aufgabe der Consent-Einholung innerhalb von Browsern und Apps zufällt. Apple möchte aber die Nutzereinwilligung scheinbar einen Schritt vorher – im Betriebssystem – auf eigene Faust managen.
ATT sollte bereits im Herbst mit dem Rollout von iOS14 kommen, was für einen Aufschrei in der Werbeindustrie sorgte. Diese fürchten sich vor sinkenden Consent-Raten, was nicht nur für die Auslieferung von personalisierter Werbung problematisch ist, sondern auch für das Finanzierungsmodell des App-Ökosystems insgesamt gefährlich werden könnte. Daher gab Apple den Entwicklern doch noch bis zum kommenden Frühjahr Zeit, um sich an die neuen Umstände anzupassen. Diese Galgenfrist stieß wiederum Datenschützern sauer auf.
Mehrere Organisationen wie Ranking Digital Rights und Amnesty International, die sich für Datenschutz und den Schutz von Menschenrechten einsetzen, nahmen den Rückzieher im Oktober zum Anlass, einen offenen Brief an Apple-CEO Tim Cook zu formulieren. Darin bringen sie ihre Enttäuschung über die Verzögerung zum Ausdruck, auch weil das Feature somit noch nicht während der US-Wahlen aktiv war. Ein weiterer, schwerwiegender Kritikpunkt ist jedoch, dass sich Apple dem Druck von Facebook und anderen Unternehmen beuge, “deren Geschäftsmodell auf nicht einvernehmlichem Datensammeln auf globaler Ebene” basiere. Die NGOs drängen den Konzern dazu, nicht weiter zu warten und die geplanten Änderungen sofort umzusetzen – Apple solle für das Recht seiner Nutzer auf Privatsphäre eintreten.
Apple sei der ATT-Linie weiterhin “voll verpflichtet”, man halte aber an der Veröffentlichung Anfang 2021 fest, wie es im jetzigen Antwortschreiben heißt. Der Brief, der von Jane C. Horvath, Senior Director Global Privacy, unterzeichnet ist, beschreibt des Weiteren die Bemühungen Apples, um die Privatsphäre seiner Nutzer zu schützen. So nutze das Unternehmen im Rahmen personalisierter Werbung keine sensiblen Daten und liefere nur an Targeting-Segmente aus, die mindestens 5.000 Personen umfassen. Die IDFA werde zu keinem anderen Zweck verwendet und das Sammeln von Nutzerdaten sei strikt geregelt. “Apple sendet oder empfängt keine Daten von Dritten, um die Segmente zu erstellen, die für das Targeting von Anzeigen verwendet werden“, so Horvath.
Ganz im Gegensatz zu anderen Werbeplattformen – an Facebook lässt die Privacy-Chefin beispielsweise kein gutes Haar: “Sie ermöglichen nicht nur die Gruppierung von Nutzern in kleinere Segmente, sondern verwenden auch detaillierte Daten über die Online-Browsing-Aktivitäten, um Anzeigen auszuliefern. Führungskräfte von Facebook haben deutlich gemacht, dass sie beabsichtigen, so viele Daten wie möglich für Produkte von Erst- und Drittanbietern zu sammeln, um detaillierte Profile ihrer Benutzer zu entwickeln und zu monetarisieren. Diese Missachtung der Privatsphäre der Benutzer nimmt weiter zu und umfasst stetig mehr Produkte”.
Das Update auf iOS14, das die ATT beinhaltet, sei hingegen “eine natürliche Evolution”, welche Nutzern “die gleichen expliziten, datenschutzrechtlichen Optionen hinsichtlich des Trackings durch ihre Apps bietet”, wie die anderen Funktionen der Apple-Geräte. Bleibt die Frage, ob die Werbeindustrie das auch so sieht.
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