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Google stellt klar: Kein Tracking und keine IDs im eigenen Werbekosmos – ADZINE
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“Wir möchten es daher heute noch einmal ganz klar sagen: Wir werden nach de[m] stufenweisen Verschwinden der Drittanbieter-Cookies keine alternativen Identifikatoren entwickeln, um Personen beim Surfen im Internet zu tracken, und wir werden diese auch nicht in unseren Produkten verwenden”, schreibt David Temkin, Googles Director of Product Management, Ads Privacy and Trust, in einem Blogpost. Auch Google hat mittlerweile verstanden, dass User nicht getrackt werden wollen. Die Privatsphäre der Nutzer müsse geschützt werden, “ansonsten setzen wir die Zukunft des freien und offenen World Wide Web aufs Spiel”, so Temkin.
Temkin erklärt weiter: “Wir sind uns bewusst, dass andere Anbieter dann möglicherweise eine Stufe der Benutzeridentität für das Ad-Tracking im Web anbieten können, die wir nicht bieten – wie beispielsweise PII-Graphen anhand persönlicher E-Mail-Adressen. Wir sind aber überzeugt, dass diese Lösungen den steigenden Erwartungen der Verbraucher an den Datenschutz nicht gerecht werden oder den sich schnell entwickelnden regulatorischen Beschränkungen standhalten können. Daher sind sie auf lange Sicht keine nachhaltige Investition.”
Google sagt also in aller Deutlichkeit, dass ID-Anbieter in seiner Welt künftig keinen Platz finden werden – also eben die Lösungen, an denen das Programmatic-Ökosystem derzeit global arbeitet. Dies ist kein versteckter, sondern vielmehr ein offener Seitenhieb unter anderem an die Unified ID 2.0 und wird das Leben für sämtliche ID-Anbieter schwerer machen. Interessanterweise hat sich Google-Rivale Xandr zeitgleich zu der Verwendung von IDs bekannt.
Stattdessen setzt der Konzern zum Targeting ausschließlich auf die Produkte aus der Privacy Sandbox wie das Prinzip “Federated Learning of Cohorts” (FLoC), das datenschutzkonform Gruppen von Menschen mit gemeinsamen Interessen bündeln soll. Werbetreibende erreichen damit ersten Tests zufolge “mindestens 95 Prozent der Conversions pro ausgegebenem Dollar im Vergleich zu Cookie-basierter Werbung”, verkündete Google im Januar nach ersten Testläufen.
Außerdem weist der Konzern auf die First-Party-Beziehungen seiner Partner zu den Nutzern hin, die unterstützt werden sollen. Publisher werden also darin bestärkt, eigene Daten durch Logins einzusammeln. Daher lässt sich die Adtech-Größe Criteo, die unter anderem mit an der Unified ID 2.0 schmiedet, derweil nicht irritieren: “Googles Ankündigung, keinen eigenen PII-basierten Identifier erstellen zu wollen, nimmt in keiner Weise Einfluss auf Criteos Vision und Roadmap. Wie wir es auch zuvor geplant hatten, investieren wir weiterhin sowohl in unser eigenes First-Party-Media-Netzwerk, als auch in Kohorten-basiertes und Contextual Advertising, um Marketern auch künftig dabei zu helfen, ihre Kunden datenschutzkonform und effektiv anzusprechen. Nutzererlaubnis und Einwilligung sind zentrale Bestandteile unserer Lösung. Sie ermöglichen es uns, ein besseres Internet für Verbraucher aufzubauen, ebenso wie für Publisher und Marken, die ihre Kunden mit Lösungen erreichen möchten, die Googles Angebot ergänzen.”
Auch wenn Google von einer klaren Ansage spricht, sind die Auswirkungen auf die Werbeindustrie alles andere als eindeutig. Denn was passiert eigentlich mit Googles Adtech-Stack in anderen Browsern wie Apples Safari oder Mozillas Firefox? Wie arbeiten DV360 und der Google Ad Manager künftig beispielsweise mit Blick auf Frequency Capping? Was ist mit Youtube? Und wie kommen überhaupt die 95 Prozent Conversions mit dem FloC-Prinzip zustande? Was genau steckt hinter der Technologie? Es gilt momentan also abzuwarten, bis sich der Staub gelegt hat und Google weitere Details zur Privacy Sandbox sowie zum eigenen Vorgehen offengelegt hat.
Mathieu Roche, CEO des ID-Anbieters ID5, prangert Google jedoch jetzt schon an: “Das Hauptproblem hinter dieser Ankündigung ist, dass Google seinen ‘Kohorten’-Ansatz weiterhin als Initiative zum Schutz der Privatsphäre präsentiert. Es ist eigentlich das genaue Gegenteil. Privacy Sandbox bietet alle Zutaten für gruseliges Tracking und Targeting, ohne den großartigen Geschmack von Transparenz und Kontrolle. Es ist also ein Weg, um Verbrauchern das Recht zu verweigern, ihre Daten zu verwalten und den Marken und Medieninhabern, denen sie vertrauen, ihren Consent zu geben. Es heißt ‘Privacy Sandbox’, schützt Benutzer jedoch nicht vor unerwünschter Verwendung ihrer Daten.”
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