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Afghanistan: Deutsche Rettungsaktion angelaufen

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Afghanistan: Deutsche Rettungsaktion angelaufen

Stand: 16.08.2021 08:44 Uhr

Die erste Bundeswehrmaschine ist unterwegs nach Afghanistan, um Deutsche und Ortskräfte nach der Machtübernahme der Taliban in Sicherheit zu bringen. 40 Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Kabul wurden bereits mit einer US-Maschine außer Landes gebracht.

Die Bundeswehr ist zur Rettung deutscher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte mit einem ersten Transportflugzeug nach Afghanistan aufgebrochen. Am niedersächsischen Fliegerhorst in Wunstorf startete eine Maschine des Typs A400M mit deutschen Soldaten an Bord, die die Evakuierung absichern sollen.

Die Fallschirmjäger der Division Schnelle Kräfte sind speziell für solche Einsätze ausgebildet. Zudem sind deutsche Militärpolizisten („Feldjäger“) und Bundeswehrsanitäter beteiligt.

40 Mitarbeiter nach Katar ausgeflogen

In der Nacht landeten nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa 40 Mitarbeiter der deutschen Botschaft mit einem US-Flugzeug in Doha im Golfemirat Katar. An Bord der Maschine waren auch vier Angehörige der Schweizer Vertretung in Afghanistan.

Gestern waren alle Mitarbeiter der deutschen Botschaft und anderer Landesvertretungen zum Flughafen gebracht worden, der von Tausenden US-Soldaten abgesichert wird.

Erstes Ziel Taschkent

Die Rettungsaktion wird mit mehreren Maschinen vom Typ A400M fortgesetzt. Die Flugzeuge, die Platz für 114 Passagiere bieten und über besonderen Schutz gegen Angriffe beispielsweise mit Raketen verfügen, fliegen die Betroffenen zunächst nach Taschkent im Nachbarland Usbekistan aus. Von dort geht es mit zivilen Maschinen weiter nach Deutschland.

Es geht um Tausende Ortskräfte

Die Gesamtzahl deutscher Staatsbürger, die bis Sonntag noch in Kabul waren, wurde auf mehr als 100 geschätzt. Um wie viele Ortskräfte es geht, ist unklar. Allein in der staatlichen Entwicklungshilfe waren zuletzt noch 1100 Afghanen in deutschem Auftrag tätig. Hinzu kommen Tausende ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr oder der Bundesministerien.

Es ist der bislang wohl größte Evakuierungseinsatz der Bundeswehr – und ein besonders brisanter. „Fest steht: Es ist ein gefährlicher Einsatz für unsere Soldatinnen und Soldaten“, schrieb das Verteidigungsministerium am Montag auf Twitter.

Krisenunterstützungsteams vor Ort

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen ist zudem ein sogenanntes Krisenunterstützungsteam aus Experten verschiedener Ministerien auf dem Weg nach Kabul. In der usbekischen Hauptstadt Taschkent soll ein zweites Team eine Drehscheibe für die Rettung von Menschen vor den Islamisten organisieren.

Nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas wird ein „operatives Kernteam“ der Botschaft in Kabul am militärisch gesicherten Teil des Flughafens bleiben, um die Arbeitsfähigkeit der Botschaft zu erhalten und um die weiteren Evakuierungsmaßnahmen mit begleiten zu können.

Scharfe Kritik am Ablauf

Am Tempo der Evakuierungsaktion gibt es indes massive Kritik aus der Opposition. Der FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff sagte der „Welt“, Maas, Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Innenminister Horst Seehofer hätten „auf ganzer Linie versagt“.

Auch für Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter ist die Aktion zu spät angelaufen. „Man muss sich fragen, warum die Bundesregierung so überrascht wirkt vom schnellen Vorstoß der Taliban“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Omid Nouripour, außenpolitischer Sprecher Bündnis90/Die Grünen, mit Kritik an der Regierung bezüglich des Afghanistan-Konflikts
Morgenmagazin, 16.8.2021

Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, sagte im ARD-Morgenmagazin: „Die Bundesregierung hat jahrelang Zeit gehabt, einen Plan zu machen für diesen Augenblick. Und dieser Plan ist ausgeblieben. Damit hat die Bundesregierung versagt.“

Der Fraktionsgeschäftsführer der Linkspartei im Bundestag, Jan Korte, nannte das Agieren vor allem von Maas „skandalös“. Korte warf dem Außenminister vor, damit Menschenleben zu gefährden.

AfD-Fraktionschef Alexander Gauland kritisierte in der „Welt“, die Bundesregierung habe den richtigen Zeitpunkt für die Evakuierung „verschlafen“.

Mützenich verteidigt Maas

Der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Rolf Mützenich, hatte dagegen bereits am Sonntag Vorwürfe gegen Maas zurückgewiesen. „Heiko Maas leitet nicht nur den Einsatzstab zur Rettung der deutschen Staatsangehörigen und Botschaftskräfte, sondern hat sich in den letzten Wochen auch intensiv um die Ausreise der afghanischen Ortskräfte und weiterer Menschen, die über die Unterstützung der Bundeswehr hinaus vor Ort tätig sind, gekümmert.“ Zudem befinde er sich im ständigen Austausch mit den internationalen Partnern.

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fathaland slim
16.08.2021 • 10:11 Uhr

09:50, Miauzi
>>Und wo hat man letztlich Herr BinLaden gefunden? In Pakistan wo er schon seit Jahren friedlich im geheimen lebte!<< Und wo hatten die Taliban von Anfang an ihre Basis? In Pakistan!


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