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Corona-Krise in Deutschland: Spahn sieht Feiern als Gefahrenquellen

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Corona-Krise in Deutschland: Spahn sieht Feiern als Gefahrenquellen

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Gesundheitsminister Spahn warnt davor, das Gefahrenpotenzial von Feierlichkeiten in der Corona-Krise zu unterschätzen. Viele lokale Ausbrüche hingen mit Festen wie Hochzeiten zusammen, sagte er. Aus der Gaststättenbranche kam Widerspruch.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt vor dem Hintergrund zeitweise steigender Zahlen bei Corona-Neuinfektionen vor Feierlichkeiten als Gefahrenquelle. Es gebe mehr Ansteckungen durch Reiserückkehrer, es gebe im ganzen Land aber auch lokale Ausbrüche, die meist mit Feiern zusammenhingen, sagte Spahn im ZDF-„heute journal“. „Das ist das, was wir im Blick haben müssen über das Reisen hinaus, betonte der CDU-Politiker.

„Feierlichkeiten, Veranstaltungen – dort überträgt es sich sehr, sehr schnell. Deswegen finde ich, müssen wir mit den Ländern nochmal schauen: Was sind die Grenzen, was sind die Regeln für die Größen von Veranstaltungen.“ Er verstehe ja, dass man eine Hochzeit mit 100, 150 Gästen feiern wolle, sagte Spahn weiter. Er selbst habe lange genug bei Hochzeiten gekellnert. Eine Hochzeit werde irgendwann „sehr gemütlich, wenn es denn eine Hochzeit ist“.

Absage an erneute Schließungen

„Entweder wir schaffen es, auch aus der Sommerzeit herauskommend die Zahlen unter Kontrolle zu behalten. Oder wir werden eben zuerst den Blick auf die Art von Veranstaltungen richten müssen, bei denen eben besonderes Infektionsgeschehen auftritt. Das sind die eben die geselligen Veranstaltungen, wo Menschen, meistens auch mit Alkohol verbunden, dann entsprechend zusammenkommen“, sagte Spahn.

Auf die Frage nach neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sagte Spahn, aus seiner Sicht mache es keinen Sinn, wieder den Einzelhandel zu schließen oder Friseure. Mit Alltagsmasken und Abstand könne man dort weitermachen.

DEHOGA: Gaststätten für wenige Infektionen verantwortlich

Ingrid Hartges, Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA), setzte im ARD-Morgenmagazin entgegen, dass das Infektionsgeschehen, das auf die Branche zurückzuführen ist, sehr niedrig sei. Laut RKI seien es lediglich 2,4 Prozent der Fälle. Hartges ließ dabei außer acht, dass sich die RKI-Zahlen lediglich auf Infektionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Küchen von Gaststätten sowie der Fleischindustrie beziehen und Ansteckungen unter den Gästen nicht berücksichtigen.

Zahlreiche andere Zusammenkünfte und Feierlichkeiten – etwa Parties auf den Straßen oder in Parks – lägen laut der DEHOGA-Geschäftsführerin nicht im Verantwortungsbereich der Gaststätten. Sie appellierte an die Branche – aber auch die Gäste – rücksichts- und verantwortungsvoll zu handeln. „Nur wenn wir alle konsequent die Schutz- und Hygienemaßnahmen einhalten, werden wir eine zweite Welle mit weitreichenden Konsequenzen für die zweite Welle verhindern.“

Hartges lobte die staatlichen Hilfen für Hotels und Gaststätten, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass die Branche mit am längsten von den Schließungen während des Lockdowns betroffen war. Zusammen mit den strengen Auflagen habe dies dazu beigetragen, dass zahlreiche Betriebe nach wie vor starke Einbußen zu tragen oder gar kaum Perspektiven hätten. Um eine massive Pleitewelle zu verhindern, sei es aus Sicht des Verbands wichtig, weiterhin mit der Politik im Dialog zu bleiben. „Wir müssen uns jetzt schon ganz konkret Gedanken darüber machen, wie wir das Hilfsprogramm bis zum Jahresende – zumindest für die besonders notleidenden Betriebe – ausdehnen“, sagte Hartges. Sie forderte zudem eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes sowie eine Änderung des Miet- und Pachtrechts vor, um den Betrieben unter die Arme zu greifen.

561 Neuinfektionen

Für Sonntag meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland nach RKI-Angaben 561 neue Corona-Infektionen sowie einen weiteren Todesfall. Am Freitag und Samstag hatte das RKI jeweils noch mehr als 1400 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Allerdings sind die Zahlen sonntags und montags oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 224.014 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am im Internet meldete (Datenstand 17.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9232.



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