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Corona-Pandemie: Ärzte befürworten Abkehr von Inzidenz

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Corona-Pandemie: Ärzte befürworten Abkehr von Inzidenz

Stand: 24.08.2021 10:36 Uhr

Bisher galt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 als Grenze für neue Corona-Einschränkungen. Künftig sollen aber andere Richtwerte entscheidend sein. Aus Sicht von Intensiv- und Hausärzten der richtige Weg.

Die Pläne der Bundesregierung, bei der Sieben-Tage-Inzidenz vom Grenzwert 50 für eventuelle Corona-Einschränkungen abzurücken, stoßen bei Ärzten auf positive Rückmeldungen.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, begrüßte im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Wie auch der CDU-Politiker verwies Marx auf die steigende Impfquote in Deutschland.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind mittlerweile mehr als 59 Prozent der deutschen Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Mehr als 64 Prozent haben mindestens eine der bei fast allen Vakzinen notwendigen zwei Impfdosen erhalten. Seit einer Woche empfiehlt die Ständige Impfkommission nun auch die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren.

„Kein Problem“ bei der Krankenhausbelegung

Marx betonte, die Sieben-Tage-Inzidenz werde auch künftig bei der Bewertung des Infektionsgeschehens beachtet werden. Sie sei auch für die Entwicklung im Gesundheitswesen relevant. Doch derzeit gebe es „überhaupt kein Problem“ bei der Krankenhausbelegung, trotz steigender Ansteckungszahlen bundesweit.

In Zukunft soll vor allem die sogenannte Hospitalisierungsrate bei der Bewertung der Corona-Lage und der Entscheidung über möglicherweise erneut verschärfte Schutzmaßnahmen eine Rolle spielen. Also die Zahl der Menschen, die wegen einer Corona-Erkrankung in Kliniken behandelt werden müssen.

Ein „längst überfälliger“ Schritt

Aus Sicht des Hausärzteverbandes sei es längst überfällig, dass bei der Bewertung des Infektionsgeschehens mehr Aspekte einbezogen werden, betonte dessen Vorsitzender Ulrich Weigeldt in der „Rheinischen Post“. Auch Weigeldt sprach von einer derzeit „moderaten“ Belastung des Gesundheitswesens – und diese Belastung werde vor allem durch ungeimpfte Personen verursacht, die sich anstecken und erkranken.

Lage in Kliniken hinkt Infektionsgeschehen hinterher

Doch der Beschluss des Corona-Kabinetts von Bundeskanzlerin Angela Merkel und zuständigen Fachministerinnen und -ministern ruft auch Kritik hervor. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach von einer „zynischen“ Entscheidung, gerade jetzt den Inzidenzwert in den Hintergrund zu rücken. Er warnte vor weiterhin stark ansteigenden Infektionszahlen. Und die Einweisungen in Krankenhäuser seien ein Indikator, der dem eigentlichen Infektionsgeschehen hinterherhinke.

Zudem drohten durch die Abkehr von der Inzidenz als Entscheidungsgrundlage Kinder stärker der Durchseuchung ausgesetzt zu werden, warnte Lauterbach, ebenfalls im Gespräch mit der „Rheinischen Post“.

Sieben-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile bei 58,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt seit Wochen wieder an. Anfang Juli lag sie noch bei 4,9 – der Tiefstwert in diesem Jahr. Heute meldete das RKI einen Wert von 58,0 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Am Dienstag der vergangenen Woche hatte der Wert noch 37,4 betragen. In den vergangenen 24 Stunden wurden den Gesundheitsämtern 5747 neue Ansteckungen mit dem Virus gemeldet sowie 42 Todesfälle, die mutmaßlich mit einer Corona-Infektion in Zusammenhang stehen.

Merkel will mit Ländern über Abkehr von 50er Inzidenz sprechen
Anita Fünffinger, ARD Berlin, 24.8.2021 · 10:46 Uhr


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