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Gesundheitsminister beraten über Impfangebot für Jugendliche

Gesundheitsminister beraten über Impfangebot für Jugendliche

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Gesundheitsminister beraten über Impfangebot für Jugendliche

Stand: 02.08.2021 08:18 Uhr

Bei unter 18-Jährigen liegt die Impfquote bei 20 Prozent – unter anderem der Bund macht vor heutigen Beratungen der Gesundheitsminister Druck, dass alle Jugendlichen geimpft werden können. Die STIKO aber hat eine andere Position.

Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder wollen heute über Corona-Impfangebote für Jugendliche beraten. Nach einem Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums sollen 12- bis 17-Jährige in allen Bundesländern ein solches Angebot bekommen. Das geht aus einem Beschlussentwurf hervor.

Impfungen für Kinder und Jugendliche: Was die Gesundheitsminister planen
Stephan Stuchlik, ARD Berlin, tagesthemen 23:13 Uhr, 1.8.2021

„Es werden nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige in den Impfzentren anbieten“, schreibt das Ministerium in dem an die Länder versendeten Beschlussvorschlag. Auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Betriebsärztinnen und -ärzte, die Angehörige impften, könnten eingebunden werden. Für junge Erwachsene sollen die Länder „niedrigschwellige Angebote“ in Universitäten, Berufsschulen und Schulen machen, so der Beschlussentwurf. „Dies kann maßgeblich zu einem sichereren Start in den Lehr- und Lernbetrieb nach den Sommerferien beitragen.“

Aktuell liegt die Quote der Erstimpfungen in Deutschland insgesamt bei rund 62 Prozent der Bevölkerung, gut 52 Prozent sind vollständig geimpft. Bei den unter 18-Jährigen haben etwa 20 Prozent mindestens eine Impfung erhalten und knapp zehn Prozent einen vollständigen Impfschutz.

EMA hat zugelassen, STIKO zurückhaltend

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im Mai den Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen, vor wenigen Tagen folgte auch die Freigabe für Moderna.

Für Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung trotz heftigen politischen Drucks bisher jedoch nur vor allem Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Allerdings rät sie auch nicht direkt von Impfungen ab.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht die STIKO in dieser Frage in einer „Außenseiterposition“. Möglicherweise habe sie sich „ein bisschen zu früh festgelegt und verrannt“. Wesentliche Studien hätten ergeben, dass eine Durchseuchung mit der Delta-Variante viel gefährlicher sei als die Impfung von Kindern, sagte er im Deutschlandfunk. Zugleich verteidigte er die STIKO: Sie habe „ganz hervorragende Arbeit geleistet“, und ihr müsse von der Politik Freiraum gelassen werden. Gleichwohl sei es richtig, dass die Politik jetzt Fakten schaffe.

Länder haben schon Pläne

In einigen Ländern sind schon Impfaktionen etwa an Schulen geplant. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beginnt heute der Unterricht nach den Sommerferien wieder, in Hamburg am Donnerstag. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) befürwortet Impfungen für Jugendliche. Auch aus Sachsen-Anhalt kam Zustimmung. Die amtierende sachsen-anhaltische Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Die Nachfrage dazu ist vorhanden.“ Das Land plane bereits Sonder-Impfaktionen für Heranwachsende.

Kritik kam von der FDP. „Wenn die Gesundheitsminister die Impf-Empfehlung an der STIKO vorbei ändern, kommt das einer Entmachtung gleich“, sagte Andrew Ullmann, Obmann der FDP im Gesundheitsausschuss des Bundestags, dem „Tagesspiegel“.

Auch Auffrischung wird Thema

Ein weiteres Thema der Gesundheitsministerinnen und -minister sollen Auffrischimpfungen sein. Für bestimmte Gruppen schlägt das Bundesgesundheitsministerium entsprechende Impfungen ab September vor. Insbesondere bei immungeschwächten, sehr alten und pflegebedürftigen Menschen wiesen Studienergebnisse auf einen verminderten oder schnell nachlassenden Schutz nach einer Impfung hin. Die Länder sollen deshalb laut Entwurf mobile Impfteams unter anderem in Pflegeeinrichtungen schicken. Menschen mit einer Immunschwäche oder in häuslicher Pflege sollen demnach von ihren Ärzten eine Auffrischimpfung angeboten bekommen. Diese Impfungen sollen mit den Mitteln von BioNTech/Pfizer und Moderna erfolgen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sprach sich für eine Auffrischimpfung aus. Es brauche aber „klare und unbürokratische Vorgaben“ dazu, welche Gruppe als erstes dran sei. Dazu seien belastbare Aussagen des Bundes und der Ständigen Impfkommission notwendig, sagte er der dpa.

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Wolfes74
02.08.2021 • 08:46 Uhr

Wieso macht der Bund Druck
Es ist ja niemanden verboten, sich impfen zu lassen. Wer will, braucht nur zum Arzt, Impfzentrum etc. zu gehen. Immer ran an den Speck, wie Oma zu sagen pflegte. Die Stiko sowie viele Ärzte, sehen darin bloss keinen größeren Nutzen, da alle bisherigen Zahlen und Auswertungen sagen und zeigen – das Virus ist für diese Altersgruppe ungefährlich.


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