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Gewalt in Nahost: Hamas meldet Tod mehrerer Anführer

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Gewalt in Nahost: Hamas meldet Tod mehrerer Anführer

Stand: 12.05.2021 19:47 Uhr

Die militante Palästinenserorganisation Hamas hat den Tod ihres Kommandeurs im Gazastreifen und weiterer Anführer bekanntgegeben. Israels Regierungschef Netanyahu kündigte weitere heftige Schläge an.

Die Hamas hat den Tod mehrerer ihrer Anführer bei den israelischen Militärangriffen im Gazastreifen bekanntgegeben. Wie die militante Palästinenserorganisation mitteilte, wurden bei den Angriffen der Chef des bewaffneten Arms der Hamas in Gaza, Bassem Issa, und „zahlreiche“ weitere ranghohe Militärverantwortliche getötet.

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Militärischer Rat der Hamas getroffen

Zuvor hatte bereits der israelische Geheimdienst mitgeteilt, dass Issa und mehrere Hamas-Führer eine Serie von israelischen Luftangriffen nicht überlebt hätten. Issa bildete mit mehreren Kommandeuren, die für die einzelnen Bezirke im Gazastreifen verantwortlich sind, den militärischen Rat der Hamas, der über gewaltsame Operationen gegen Israel entscheidet.

„Das ist erst der Anfang – Wir werden ihnen Schläge versetzen, die sie sich niemals erträumt haben“, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu in einem Krankenhaus in Cholon.

Netanyahu stehe unter erheblichem Druck, entschlossen vorzugehen, sagt Amos Harel, sicherheitspolitischer Korrespondent der linksliberalen israelischen Tageszeitung „Haaretz“. „Ich denke nicht, dass er einen Krieg im vollen Umfang möchte, aber er muss aggressiv vorgehen, um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass er Hamas gegenüber hart genug ist. Im weiteren Verlauf wird es Versuche geben, einen Waffenstillstand zu erreichen.“

„Kein Enddatum für Kampagne“

Auch Israels Verteidigungsminister Benny Gantz kündigte weitere Angriffe an. Die Armee werde ihre Bombardements fortsetzen, um eine „vollständige und langfristige Ruhe“ zu erzwingen, sagte Gantz in Aschkelon im Süden Israels. „Erst wenn wir dieses Ziel erreicht haben, werden wir über eine Waffenruhe reden können.“ Es gebe derzeit kein Enddatum „für diese Kampagne“.

Auch die Hamas kündigte an, weiter zu feuern. „Die Flammen und das Feuer in den Straßen von Tel Aviv sind nur der Anfang. Wir können noch viel weiter gehen und weitermachen“, so ein Sprecher.

Mehr als 1000 Raketen aus dem Gazastreifen

Nach Angaben der israelischen Armee feuerten militante Palästinenser seit Montagabend mehr als 1000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel. Alarm gab es am Mittwoch vor allem im Umkreis des Küstengebiets und auch in Städten wie Aschkelon, Aschdod und Beerscheba.

Das Militär setzte im Gegenzug massive Luftangriffe in dem Palästinensergebiet fort. Nach Angaben des Militärs starben in Israel mindestens sieben Menschen durch Raketenbeschuss.

Soldat getötet

Auf der israelischen Seite der Grenze sei ein Soldat getötet worden. Er sei bei einem Einsatz zum Schutz von Dörfern nahe der Grenze von einer Panzerabwehrrakete aus dem Gazastreifen getroffen und tödlich verletzt worden. Auch ein sechsjähriger Junge sei bei einem Raketenangriff auf die israelische Stadt Sderot getötet worden.

Israelische Kampfflugzeuge zerstörten ein weiteres von Militanten genutztes Hochaus in Gaza. In dem 14-stöckigen Gebäude hatten sowohl die islamistische Hamas als auch der militante Islamische Dschihad Büros. Seit Dienstag wurden drei Hochhäuser zerstört.

Das Gesundheitsministerium in Gaza bezifferte die Zahl der Toten auf mehr als 50.

Der militärische Arm der Hamas feuerte nach eigenen Angaben am Mittwoch auch 15 Raketen in Richtung der Wüstenstadt Dimona ab. Dort liegt Israels Atomreaktor. Dieser gilt allerdings als extrem gut geschützt.

Heftige Zusammenstöße in Jerusalem

Der Konflikt in Nahost hat sich seit Beginn des Ramadan Mitte April immer weiter verschärft. An diesem Mittwochabend sollte der muslimische Fastenmonat enden. In den vergangenen Tagen hatte es zunächst vor allem in Jerusalem heftige Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gegeben.

Brennpunkt: Eskalation zwischen Israel und den Palästinensern
Brennpunkt, 12.5.2021

Israels Präsident Reuven Rivlin hat die jüngsten Angriffe auf Israelis mit scharfen Worten verurteilt. In Lod habe ein „Pogrom“ stattgefunden, erklärte das Staatsoberhaupt nach gewaltsamen Zusammenstößen in der Stadt im Zentrum Israels. Dort war es laut der israelischen Polizei nach dem Tod eines arabischen Israelis zu massiven Ausschreitungen der arabischen Minderheit gekommen. Arabische Einwohner hatten am Dienstag eine Synagoge sowie Dutzende Autos in Brand gesetzt und Schaufenster eingeworfen.

Die derzeitigen Unruhen im Land würden durch einen „blutrünstigen arabischen Mob“ verursacht, der Menschen verletze und sogar „heilige jüdische Orte“ angreife, erklärte Rivlin. Die sei „unverzeihlich“.

Beobachter vermuteten, dass die Tötung der hochrangigen Hamas-Vertreter eine Verschärfung der Raketenangriffe nach sich ziehen könnte.

Mit Informationen von Tim Aßmann, ARD-Studio Tel Aviv

Zur Eskalation zwischen Israel und den Palästinensern sendet das Erste heute Abend einen Brennpunkt um 20:15 Uhr.


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