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Hochwasser: Land unter auch in Sachsen und Bayern

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Hochwasser: Land unter auch in Sachsen und Bayern

Stand: 18.07.2021 04:24 Uhr

Schwere Überschwemmungen haben Teile von Bayern und Sachsen getroffen. Vielerorts mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Der Landkreis Berchtesgadener Land rief den Katastrophenfall aus. Mindestens eine Person kam ums Leben.

Überflutete Straßen, Erdrutsche, evakuierte Häuser und mindestens ein Todesopfer: Nach starkem Regen hat der Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern am späten Samstagabend den Katastrophenfall ausgerufen. Die Feuerwehr war Samstagabend nach sintflutartigem Regen im Dauereinsatz.

Wie eine Sprecherin des Landratsamts dem BR bestätigte, kam in Berchtesgaden eine Person ums Leben. Bei einem zweiten Todesfall in Bischofswiesen stehe der direkte Zusammenhang mit dem Unwetter noch nicht fest.

Sven Plöger, HR, mit Informationen zum Hochwasser in Berchtesgaden
tagesthemen 23:15 Uhr, 18.7.2021

Ache-Pegelstand auf Rekordniveau

Betroffen waren vor allem die Orte Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau im äußersten Südosten Bayerns. Dort trat das Wasser stellenweise über die Ufer und überflutete Straßen. Hänge rutschten ab. Einzelne Häuser mussten deshalb geräumt werden, rund 65 Menschen wurden vor den Fluten in Sicherheit gebracht. In Marktschellenberg war dem Landratsamt zufolge der Ortsteil Scheffau von der Außenwelt abgeschnitten. „Es kommen ständig Notrufe rein“, sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim.

Die Lage sei dramatisch, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein. Das Wasser schieße aus den Bergen, gleichzeitig stiegen die Pegelstände des Flusses Ache an. Medien berichteten von Rekord-Pegelständen – bis 22.00 Uhr lagen sie schon bei etwa 3,75 Metern. Bilder zeigen Straßen, die sich in reißende Bäche verwandeln. Menschen waten knietief im Wasser.

Flutwelle in Richtung Oberstdorf befürchtet

Im Stillachtal in den Allgäuer Alpen nahe Oberstdorf führte der heftige Regen zu einem bedrohlichen Anschwellen eines Baches. Durch querliegendes Holz habe sich das Wasser gefährlich angestaut, teilte die Feuerwehr mit. Sollte sich diese natürliche Sperre plötzlich lösen, könne es eine Flutwelle in Richtung Oberstdorf geben.

Die Feuerwehr stelle Betonbarrieren beim Langlaufstadion südlich des Ortskerns von Oberstdorf auf, hieß es. Diese sollen mögliche Wassermassen umleiten. Es werde versucht, durch Abpumpen von Wasser den Druck zu nehmen.

In Chamerau in der Oberpfalz trat der Roßbach über die Ufer. Ein Gebäude sei mit Sandsäcken vor den Wassermassen geschützt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Im gesamten Landkreis gab es fünf weitere Einsätze der Feuerwehr aufgrund von vollgelaufenen Kellern oder überschwemmten Straßen.

Überschwemmungen in der Sächsischen Schweiz

Immense Regenfälle verursachten auch in Teilen Sachsens heftige Überschwemmungen. In der Sächsischen Schweiz waren mehrere Ortslagen von Städten und Gemeinden nicht mehr erreichbar. Besonders betroffen seien Neustadt, Sebnitz, Bad Schandau, Reinhardtsdorf-Schöna und Gohrisch, teilte das Landratsamt mit.

Nach Auskunft des Landeshochwasserzentrums hatte es im Einzugsgebiet der Kirnitzsch und der Sebnitz innerhalb von 24 Stunden teils mehr als 100 Liter pro Quadratmeter geregnet. Daraufhin waren die Wasserstände zahlreicher Flüsse rapide angeschwollen.

Bahnverkehr nach Tschechien unterbrochen

Die Bahnstrecke zwischen Bad Schandau und dem tschechischen Dečin wurde gesperrt. Die Störung werde voraussichtlich bis Sonntagnachmittag dauern, teilte die Deutsche Bahn mit. „Züge des Fernverkehrs enden und beginnen in Dresden Hauptbahnhof.“ Dies betrifft vor allem die Verbindung Hamburg-Berlin-Dresden-Prag. Auch im Nahverkehr kam es zu Ausfällen, Ersatzverkehr durch Busse habe wegen schwieriger Straßenverhältnisse nicht eingerichtet werden können, hieß es.

In den ostsächsischen Landkreisen Bautzen und Görlitz setzte starker Regen Straßen und Keller unter Wasser. Zudem stiegen die Wasserstände im Gebiet der Lausitzer Neiße erheblich an. Am Pegel in Zittau wurde die Alarmstufe 4 überschritten. Aus Westsachsen wurde ebenfalls örtlich von Problemen mit überfluteten Kellern berichtet, etwa in Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz und Wüstenbrand. Teils errichteten Anwohner Blockaden, um ihre Häuser zu schützen.

Zivilschutzalarm in Teilen Österreichs

Sintflutartige Regenfälle erfassten in der Nacht auch Teile Österreichs. Im Stadtgebiet von Hallein im Bundesland Salzburg sei Zivilschutzalarm ausgelöst worden, ebenso wie in Mittersill im Pinzgau sowie in Kufstein in Tirol. In der Stadt Salzburg wurde der Hochwasserschutz entlang der Salzach aufgebaut.

In Hallein überfluteten die Wassermassen Teile der Altstadt. Ein Bach war am Abend nach Polizeiangaben zu einem reißenden Strom angeschwollen. Einsatzkräfte retteten mit Booten und Lastwagen Menschen, die in ihren Häusern eingeschlossen waren. Das Wasser floss laut Behörden am späten Abend teilweise wieder ab.

In Kufstein wurden die Menschen aufgefordert, Gebäude nicht zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zurückzuziehen. Im Stadtgebiet erreichte das Wasser der Zulaufbäche des Inns bereits die Straßen. Wegen möglicher Erdrutsche wurde ein Teil der Felbertauernstraße gesperrt. Auch in Wien herrschte unter anderem wegen überfluteter Keller oder Unterführungen Hochbetrieb bei den Feuerwehren.

Merkel besucht betroffene Gebiete

In den vergangenen Tagen hatten Unwetter vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehr als 140 Menschen starben durch die Fluten.

Der Schwerpunkt der Katastrophe in Rheinland-Pfalz liegt im Kreis Ahrweiler. Allein dort kamen nach Angaben der Polizei Koblenz 98 Menschen ums Leben. Es wird befürchtet, dass noch weitere Todesopfer hinzukommen. Zudem waren der Polizei bis Samstagnachmittag 670 verletzte Personen im Kreis Ahrweiler bekannt. Weiterhin wurden Menschen vermisst.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will im Laufe des Tages die betroffenen Gebiete in der Eifel besuchen. Sie wolle sich in der Gemeinde Schuld, die besonders schwer von der Unwetterkatastrophe getroffen wurde, ein Bild von der Lage machen, teilte die rheinland-pfälzische Staatskanzlei mit.


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