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Impfstart in Europa: Gemeinsam gegen das Virus

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Impfstart in Europa: Gemeinsam gegen das Virus

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Es ist ein historischer Moment im Kampf gegen die Pandemie: In der EU haben die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. In Italien war eine Krankenschwester die erste Empfängerin, andernorts Ärzte, Risikopatienten oder sogar der Regierungschef.
Nicht nur in Deutschland, auch in vielen europäischen Ländern sind die ersten Menschen gegen das Sars-CoV-2-Virus geimpft worden. „Wir können 2021 mit Optimismus beginnen, es gibt Licht am Ende des Tunnels“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete den gemeinsamen Impfbeginn als „berührenden Moment der Einigkeit“ und als europäische „Erfolgsgeschichte“.
Italien
In dem europaweit von der Pandemie am schwersten betroffenen Italien erhielten drei Mitarbeiter des Gesundheitswesens im Spallanzani-Krankenhaus in Rom den von Biontech entwickelten Impfstoff.
„Heute bin ich als Bürgerin hier, aber vor allem als Krankenschwester, um meinen Berufsstand und alle Angestellten im Gesundheitssektor zu vertreten, die an die Wissenschaft glauben“, sagte die 29-jährige Krankenschwester Claudia Alivernini, die als erste geimpft wurde.
Dänemark
Im nördlichsten deutschen Nachbarland Dänemark erhielt der 79-jährige Leif Hasselberg in Odense als erster die Impfung. Regierungschefin Mette Frederiksen sagte, es gebe nun ein „Licht am Ende des Tunnels nach dem schwierigsten Jahr seit dem Zweiten Weltkrieg“. Sichtlich gerührt von den Impfungen sprach sie vor Reportern von einem „großen Wendepunkt für die ganze Welt“.
Slowakei
Die erste Impfung in der Slowakei erhielt bereits am Samstag der Infektionsspezialist Vladimir Krcmery in Nitra, 75 Kilometer östlich von Bratislava. „Es ist eine große Ehre für mich. Vielen Dank“, sagte der 60-Jährige. Weitere Impfdosen sind auf Krankenhäuser in Kosice, Banska Bystrica und Bratislava verteilt worden.

Ungarn
Auch in Ungarn begann die Impfkampagne einen Tag früher: Als Erste bekam Oberärztin Adrienne Kertesz die Impfung. Sie habe lange auf diesen Augenblick gewartet, sagte sie dem staatlichen Fernsehsender M1. Die Impfung ermögliche es ihr nun, in Sicherheit weiterzuarbeiten. Als Leiterin der Abteilung für Infektionskontrolle hat sie hauptsächlich mit Covid-19-Patienten zu tun.
Frankreich
Im Pariser Vorort Seine-Saint-Denis applaudierten die Mitarbeiter eines Krankenhauses einer 78-Jährigen, die sich als erste die Spritze geben ließ. „Ich bin bewegt“, sagte die pensionierte Haushälterin. Im von sozialen Problemen geprägten Seine-Saint-Denis liegen die Infektionszahlen mit dem Coronavirus besonders hoch. 
Tschechien
In Tschechien ließ sich zuerst öffentlichkeitswirksam der populistische Ministerpräsident Andrej Babis impfen. Zur Begründung erklärte er, er habe im Fernsehen eine Frau gesehen, die gesagt habe, sie wolle mit der Impfung „auf Babis warten“. Es gebe nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste, so Babis weiter.
Polen
Alicja Jakubowska, Chefkrankenschwester in einem Warschauer Klinikum, war die erste Polin, die geimpft wurde. „Dies ist ein historischer Moment für mich. Die Krankenhausleitung hat mich ausgesucht. Eine Krankenschwester ist die erste, die geimpft wird, eine Anerkennung für die hart arbeitenden Krankenschwestern und Hebammen“, sagte sie.
Kroatien
„Ich bin glücklich, dass ich jetzt meine Urenkel sehen kann“, sagte Branka Anicic, eine Bewohnerin eines Pflegeheims in Zagreb und die erste Person, die in Kroatien eine Spritze bekam. Es fühle sich gut an, erste in ihrem Land zu sein. Andere sollten ihrem Beispiel folgen.
Rumänien
In Rumänien war eine Krankenschwester im Bukarester Forschungsinstitut Matei Bals die erste Geimpfte: „Es hat überhaupt nicht weh getan“, sagte sie. „Öffnen Sie Ihre Augen und lassen Sie sich impfen.“
Spanien
„Ich bin stolz darauf, geimpft zu werden“, erklärte Mónica Tapias. Die 48-jährige Angestellte des Pflegeheims Los Olmos in Guadalajara wurde zusammen mit der 96-jährige Bewohnerin Araceli Hidalg als erste Spanierinnen geimpft. „Lasst uns sehen, ob wir uns alle zusammenreißen und das Virus verschwinden lassen können“, fügte sie hinzu.
Österreich
In Österreich wurden fünf Risikopatienten über 80 an der Medizinischen Universität Wien als erste geimpft. Die drei Frauen Damen und zwei Männer erhielten die Injektion in Anwesenheit von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Insgesamt sind in den 27 EU-Ländern mindestens 16 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 336.000 Todesfälle verzeichnet worden. Neben Italien hatte beispielsweise auch Spanien zu Beginn dieses Jahres so hohe Zahlen, dass beide im weltweiten Vergleich als sogenannte Hotspots galten. Anderen EU-Ländern wie Tschechien blieb zunächst Schlimmeres erspart, im Herbst stand dort dann aber die Gesundheitsversorgung knapp vor dem Zusammenbruch.

Über dieses Thema berichtete am 27. Dezember 2020 die tagesschau um 16:47 Uhr und NDR Info um 17:22 Uhr in den Nachrichten.

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