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K-Frage der Union nach Gremiensitzungen weiter offen
Stand: 12.04.2021 18:20 Uhr
Das Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union geht weiter: CSU-Chef Söder zeigte sich von dem Votum der CDU-Spitzengremien für seinen Mitbewerber Laschet unbeeindruckt. Seine eigene Partei weiß er dabei hinter sich.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Entscheidung über die Frage der Kanzlerkandidatur der Union auf die nächsten Tage verschoben. Er glaube, dass die Entscheidung in dieser Woche fallen könne, keinesfalls aber noch heute, sagte der CSU-Chef.
Söder verwies auf Umfragewerte sowohl für die Union als auch für ihn selbst. Man könne sich nicht abkoppeln von der Mehrheit der Bevölkerung. „Personen spielen nun mal eine zentrale Rolle.“ Dass Personen die Parteien mitziehen und nicht umgekehrt, habe man zuletzt bei Landtagswahlen gesehen. Er selbst sei nach vielen Wünschen aus der Partei und der Bevölkerung bereit, eine Kandidatur anzunehmen.
Söder sagte, es gebe noch „viel Diskussionsbewegung“, unter anderem in der Bundestagsfraktion von CDU und CSU. Da gelte es in den nächsten Tagen „hineinzuhorchen“. Ein Ergebnis müsse nicht nur formal, sondern auch inhaltlich geschlossen sein.
CSU-Präsidium unterstützt Söder
Das CSU-Präsidium sprach sich nach Angaben von Generalsekretär Markus Blume einstimmig für Söder als Kanzlerkandidat der Union aus. Damit gebe es nun eine Empfehlung der CDU-Spitze für Armin Laschet, eine Empfehlung der CSU für Söder – und es gebe eine „deutliche Mehrheitsmeinung“ in der deutschen Bevölkerung, so Blume. Die CSU-Spitze glaube daran, dass Söder für die anstehenden Aufgaben der bestgeeignete Kandidat sei.
Es gehe jetzt nicht um schnelle Entscheidungen, es gehe um richtige Entscheidungen, sagte Blume. Man stehe jetzt am Beginn der Beratung, nicht endlos, aber „ergebnisoffen“, betonte er. Es müsse in die Basis hineingehört werden, die Entscheidung müsse breit abgestützt werden. Eine Mitgliederbefragung, wie sie Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer gefordert hatte, sei aber „nicht Position des CSU-Präsidiums“.
Laschet will K-Frage schnell klären
Bereits am Vormittag hatten das Parteipräsidium und der Bundesvorstand der CDU über die Kandidatenfrage beraten und ihrem Parteichef Laschet Rückhalt gegeben. „Es gibt eine breite Unterstützung für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten von CDU und CSU“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach den Beratungen. „Das Meinungsbild im Präsidium als auch im Bundesvorstand ist eindeutig.“
Ziemiak erklärte, es gehe um die Fähigkeit zu führen, aber auch um die Fähigkeit zusammenzuführen und ein Team anzuführen. Es gehe um die Modernisierung des Landes und um die Integrationskraft für die gesamte Gesellschaft. „All dies verkörpert nach einhelliger Auffassung der Wortmeldungen, die wir heute erlebt haben, am besten Armin Laschet.“
Nach den positiven Signalen der Spitzengremien seiner Partei forderte Laschet eine rasche Klärung der Personalfrage. Er wolle noch heute das Gespräch mit Söder suchen, um die Kandidatenfrage „sehr bald“ zu klären, sagte er auf einer Pressekonferenz.
CDU-Spitzengremien unterstützen Kanzlerkandidatur von Laschet
Kristin Schwietzer, ARD Berlin, tagesschau 17:00 Uhr, 12.4.2021