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Nach Afghanistan-Einsatz: Verteidigungsministerin in Taschkent
Stand: 27.08.2021 10:06 Uhr
Der Afghanistan-Einsatz ist beendet. Nun steht für die Bundeswehrsoldaten die Heimreise an. Begleitet werden sie voraussichtlich von Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, die bereits gestern nach Taschkent geflogen war.
Nach dem Ende des Evakuierungseinsatzes in Afghanistan werden die daran beteiligten Bundeswehrsoldatinnen und Soldaten noch heute in Deutschland erwartet. Begleitet werden sie dabei voraussichtlich von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.
Die CDU-Politikerin war am Donnerstagabend gemeinsam mit Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn in die usbekische Hauptstadt Taschkent geflogen, wo die Truppe ihr logistisches Drehkreuz hat. Dort nahm sie die aus Kabul zurückgekehrten Einsatzkräfte in Empfang. Heute gegen 16 Uhr sollen die Soldatinnen und Soldaten dann auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf landen.
Mehr als 5300 Menschen ausgeflogen
„Die Evakuierungsoperation in Kabul war hochgefährlich“, twitterte das Verteidigungsministerium. „Die Bundeswehr hat unter schwersten Bedingungen vor Ort so viele Menschen wie möglich in Sicherheit gebracht.“ Eine Verlängerung der Luftbrücke sei aufgrund der Sicherheitslage in Kabul nicht möglich gewesen. Man werde sich aber weiter um die verbliebenen zu Schützenden kümmern. Mehr als 5300 Menschen konnten mit den Maschinen der Bundeswehr aus dem Land gebracht werden. Darunter sind laut Kramp-Karrenbauer mehr als 4000 Afghanen und rund 500 Deutsche, die nun nach Deutschland gebracht werden.
„Sie sind alle sehr froh, dass sie wieder heil zurückgekehrt sind“, Bamdad Esmaili, WDR z.Z. Taschkent, zur Rückkehr der Bundeswehr-Soldaten nach Deutschland
tagesschau24 09:00 Uhr, 27.8.2021
Unter der Führung von Brigadegeneral Jens Arlt waren bis zu 600 Einsatzkräfte an dem bisher größten militärischen Evakuierungseinsatz der Bundesrepublik beteiligt. Die Bundeswehr unterstützte die Evakuierungsmission des Auswärtigen Amtes, um deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, afghanische Ortskräfte sowie deren Familien und weitere Schutzbedürftige in Sicherheit zu bringen.
Im Einsatz waren der Bundeswehr zufolge Fallschirmjäger, Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK), Feldjäger, Krisenunterstützungsteams, Sanitäter, Militärpolizei, Angehörige der Luftwaffe und weitere Spezialistinnen und Spezialisten aller Bereiche der Bundeswehr. Sie waren in Deutschland, in der usbekischen Hauptstadt Taschkent und am Flughafen in Kabul eingesetzt, um die Evakuierung von deutscher Seite sicherzustellen.
„Die Bundesregierung ist nur bedingt strategiefähig“, Andre Wüstner, Vorsitzender des Bundeswehrverbandes, zur deutschen Afghanistan-Politik
tagesthemen 22:15 Uhr, 26.8.2021
„Verantwortung für zurückgebliebene Ortskräfte“
Unmittelbar vor dem Abflug der letzten Bundeswehrsoldaten aus Kabul hatten Attentäter einen Doppelanschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt verübt. Dutzende Menschen wurden getötet, unter ihnen 13 US-Soldaten. Deutsche Einsatzkräfte kamen nach Angaben der Bundesregierung nicht zu Schaden. Am Donnerstagabend teilte die Bundeswehr auf Twitter mit, die letzte von vier A400M-Militärmaschinen sei in der usbekischen Hauptstadt Taschkent gelandet.
Trotz der Bemühungen konnten aber nicht alle bedrohten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Verteidigungsministerin bekräftige, dass Deutschland weiter in der Verantwortung bleibe für diejenigen, die nicht mehr ausgeflogen werden konnten. „Für sie ist das Ende dieser Luftbrücke der Moment größter Sorge“, sagte sie. Ihre Aufnahmezusagen blieben gültig.
Maas: Führen Gespräche mit verschiedenen Partnern
Auch Außenminister Heiko Maas zufolge arbeitet die Bundesregierung daran, Ausreisemöglichkeiten für verbliebene Ortskräfte und besonders gefährdete Menschen zu schaffen. „Die militärische Evakuierung ist nun beendet. Aber unsere Arbeit geht weiter – und zwar solange, bis alle in Sicherheit sind, für die wir in Afghanistan Verantwortung tragen.“
Die Hilfsaktion gehe nun in eine neue Phase. Man stehe weiter in direktem Kontakt mit den in Afghanistan verbliebenen deutschen Staatsangehörigen. Um eine Ausreise zu ermöglichen, führe man Gespräche mit verschiedenen Partnern und auch mit den Taliban. Dabei gehe es unter anderem um den Weiterbetrieb des Flughafens.
Deutsche Luftbrücke beendet – alle Soldaten in Sicherheit gebracht
Georg Schwarte, ARD Berlin, 26.8.2021 · 19:34 Uhr