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Oppositionskandidatin in Litauen: Tichanowskaja hat Belarus verlassen
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Fühlte sie sich im eigenen Land bedroht? Die belarussische Oppositionskandidatin Tichanowskaja ist nach der umstrittenen Präsidentenwahl nach Litauen ausgereist – eine schwierige Entscheidung, wie sie sagt.
Nach der Präsidentenwahl in Belarus hat die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja das Land verlassen und hält sich im EU-Land Litauen auf. Die 37-Jährige sei nun in Sicherheit, twitterte der litauische Außenminister Linas Linkevicius.
Sie selbst meldete sich bei YouTube zu Wort: „Ich habe eine schwierige Entscheidung getroffen – und zwar ganz für mich allein.“ Sie habe bei ihren Kindern sein wollen. Gestern noch hatte Tichanowskaja bei einer Pressekonferenz gesagt, dass sie im Land bleiben und weiter kämpfen werde. Sie beansprucht den Sieg bei der Präsidentenwahl vom Sonntag für sich.
Verwirrung um Hintergründe
Am Morgen hieß es aus ihrem Wahlkampfteam, die belarussischen Behörden hätten sie außer Landes gebracht. Doch sowohl die Behörden, als auch Tichanowskaja widersprachen, dass sie gezwungen worden sei.
Tichanowskaja hatte sich aber auch massiv bedroht gefühlt von den Sicherheitskräften um den autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko. Der 65-Jährige hat mit dem Einsatz der Armee gedroht, um seine Macht auch nach 26 Jahren für eine sechste Amtszeit zu verteidigen.
Kinder in Sicherheit, Mann in Haft
Tichanowskaja hatte schon vor der Wahl ihre Kinder außer Landes bringen lassen. Ihr Mann Sergej Tichanowski, ein regierungskritischer Blogger, sitzt in Haft. Tichanowskaja war an seiner Stelle bei der Wahl angetreten und hatte als einzige Oppositionelle eine Zulassung als Kandidatin erhalten.
Gestern gingen den zweiten Abend in Folge viele Menschen gegen den offiziellen Ausgang der Wahl auf die Straße. Die Demonstranten werfen Lukaschenko vor, das Ergebnis gefälscht zu haben. Es gab erneut Zusammenstöße mit der Polizei.
Ein Toter unter den Demonstranten
Die Einsatzkräfte sperrten ganze Straßen ab und nahmen insgesamt 30 Personen fest. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete, die Polizei hätte mehrere Demonstranten aus der Menschenmenge gezogen und mit Schlagstöcken angegriffen. Augenzeugen berichteten von blutüberströmten Menschen.
Nach Angaben des belarussischen Innenministeriums kam ein Protestierender ums Leben. Die Person habe einen Sprengsatz werfen wollen, doch sei er noch in ihrer Hand explodiert, teilte Ministeriumssprecher Alexander Lastowsky mit.
„Ein historischer Abend“
Nach Meinung von Beobachtern war die vergangene Nacht von noch mehr Gewalt geprägt als die vorherige, als es etwa 100 Verletzte und 3000 Festnahmen gegeben hatte. In sozialen Netzwerken kursierten Fotos von Uniformierten, die sich demonstrativ auf die Seite der Demonstranten stellten. Sie wurden als „Helden“ gefeiert.
Die Oppositionsbewegung hinter Tichanowskaja, „Ein Land zum Leben“, von einem „historischen Abend“. Die Tage von Lukaschenko seien nach den Exzessen mit Gummigeschossen und Blendgranaten gegen die Bürger gezählt. „Der Sieg über den Tyrann in den nächsten Tagen ist einfach offensichtlich.“
Fassungslosigkeit unter den Wählern
Dass Lukaschenko die Wahl mit 80 Prozent der Stimmen gewonnen haben soll, macht viele in Belarus fassungslos. „Die Zahlen, die jetzt bekannt gegeben wurden, sind lächerlich. Wenn sie über 40 Prozent gesagt hätten, könnte es noch stimmen. Aber was da präsentiert wurde, ist natürlich eine Lüge“, kommentierte ein Mann. Und eine Frau sagte: „Den verrückten Warteschlangen vor den Wahllokalen nach zu urteilen, konnte Lukaschenko nicht gewinnen. Das ist nicht wahr.“
Für heute haben die Gegner Lukaschenkos zu einem landesweiten Streik in den Staatsbetrieben aufgerufen.
Mit Informationen von Martha Wilczynski, ARD-Studio Moskau
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