NEUIGKEITEN
RKI fordert zur Einhaltung der Corona-Regeln auf
[ad_1]
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland hat sich stabilisiert, ist aber noch immer zu hoch. Zu diesem Schluss kommt das Robert Koch-Institut. Vor allem Ältere müssten besser geschützt werden, weil sich dort die Fälle häuften.
Die Lage in Deutschland ist noch immer sehr angespannt. So bewertet das Robert Koch-Institut (RKI) die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie. Es zwei zwar gelungen, die Fallzahlen in den vergangenen Wochen durch die Maßnahmen zu stabilisieren, aber sie würden noch nicht spürbar sinken, sagte RKI-Chef Lothar Wieler bei einer Pressekonferenz. „Es infizieren sich immer noch zu viele Menschen“, warnte er. Die Gesundheitsämter seien bei der Kontaktnachverfolgung überfordert, Krankenhäuser an der Belastungsgrenze und es gebe immer mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Auch eine Zunahme bei schweren Verläufen und Todesfällen sei zu verzeichnen, sagte Wieler.
Mit vielen weiteren Toten zu rechnen
Es sei mit vielen weiteren Toten zu rechnen, warnte der RKI-Präsident. „Diese Entwicklung ist leider nicht überraschend.“ Bei anhaltend hohen Fallzahlen sei ein Anstieg zu erwarten gewesen. Ziel sei es weiterhin, erklärte Wieler, Neuinfektionen zu vermeiden und die Ansteckungen auf einem Level zu halten, das gut zu bewältigen sei.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) seit gestern 22.046 neue Corona-Infektionen gemeldet. Im November lag die Zahl der Neuansteckungen zwischen 11.000 und 23.000 pro Tag. Mit 479 neuen Todesfällen wurde der zweithöchste Stand seit Beginn der Pandemie registriert. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war gestern erreicht worden. Derzeit befinden sich fast 4000 Menschen mit einer Corona-Infektion in intensivmedizinischer Behandlung. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Deutschland an oder mit einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 17.602. Insgesamt hat das RKI rund 1,1 Millionen Infektionen registriert. Nach Schätzungen sind rund 800.000 Menschen inzwischen genesen.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag wie auch gestern bei 0,89. Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter dem Wert von 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
„Wir sind dem Virus nicht hilflos ausgeliefert“
Die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern ist laut RKI recht unterschiedlich. Sachsen habe derzeit den höchsten Anstieg bei der Sieben-Tage-Inzidenz, sagte die Leiterin des Lagezentrums, Ute Rexroth, gefolgt von Thüringen. Auch in Sachsen-Anhalt und Brandenburg bleibe die Inzidenz hoch. In den Stadtstaaten wie Hamburg und Berlin zeige sich ein leicht rückläufiger Trend. Bezogen auf die Landkreise habe derzeit keiner einen Wert von mehr als 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Die meisten Corona-Toten sind 70 Jahre und älter
„Mit großer Sorge“ beobachte man derzeit die Entwicklung bei den älteren Bevölkerungsgruppen, sagte Wieler. Die meisten Corona-Toten seien 70 Jahre und älter. Das Virus breite sich derzeit vor allem in Alten- und Pflegeheimen stark aus. Es zirkuliere in den jüngeren Bevölkerungsgruppen und werde dann in die älteren Bevölkerungsgruppen getragen, erklärte der RKI-Chef.
Wieler forderte, die vulnerablen Gruppen besser zu schützen. Dazu könne jeder etwas beitragen. Er rief alle Bürger eindringlich dazu auf, Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmasken „immer und überall“ zu beherzigen. „Das Risiko ist immer da.“ Dies sei entscheidend, da man sich prinzipiell überall anstecken könne, wo Menschen zusammenkommen. „Wir sind dem Virus nicht hilflos ausgeliefert“, gab Wieler zu bedenken. Covid-19 sei „eine vermeidbare Erkrankung.“
Selbsttests für Lehrer und Erzieher?
Schnelltests an Schulen bezeichnete Wieler als „sinnvolles und strategisches Mittel“. Allerdings nur im Rahmen eines klaren Hygienegesamtkonzepts. Die Dynamik an den Schulen laufe zwar den Entwicklungen hinterher, aber auch hier sei ein Anstieg zu verzeichnen. Seit Beginn der Pandemie gab es laut RKI 636 Corona-Ausbrüche an Schulen. Nach einem Bericht von Zeitungen der Funke Mediengruppe wurden in den vergangenen vier Wochen rund 64 Ausbrüche pro Woche gemeldet. Ein Drittel davon wurde bei Schülern in der Altersgruppe zwischen 15 und 20 Jahren registriert, bei den 6- bis 10-Jährigen lagen die Ausbrüche bei unter 20 Prozent. Der Anteil der Infektionsfälle an Schulen lag den Daten zufolge bei etwa zwei Prozent.
Um Schulen und Kitas weiter offen zu halten, sollen sich Lehrer und Erzieher in Zukunft nach einer entsprechenden Schulung selbst auf das Coronavirus testen dürfen. „Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Antigen-Schnelltests sollen dabei helfen, Lehrer und Erzieher und damit auch Kinder besser zu schützen.
Bislang dürfen solche Tests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden. Mit einer neuen Verordnung, die morgen in Kraft tritt, sollen die Selbsttests erlaubt werden. Außerdem können dann Schulträger bei Bedarf mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen. „Das ist eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen“, sagte Spahn.
[ad_2]
Ссылка на источник
