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Schulleiter befürchten Konflikte wegen Kinder-Impfung

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Schulleiter befürchten Konflikte wegen Kinder-Impfung

Stand: 04.08.2021 08:14 Uhr

Erneut meldet das RKI eine gestiegene Sieben-Tage-Inzidenz. Die Bundesregierung will die Corona-Lage in den Griff bekommen – auch mit dem Impfangebot für ab Zwölfjährige. Doch Ärzte, Eltern und Lehrer haben Vorbehalte.

Die Schulleiter in Deutschland rechnen mit Konflikten zwischen Lehrern, Eltern und Schülern durch eine Zunahme von Corona-Impfungen für Zwölf- bis 17-Jährige. „Natürlich wird es im Alltag heftige Diskussionen geben. Darauf müssen sich die Lehrkräfte einstellen“, sagte die Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbands Deutschland, Gudrun Wolters-Vogeler, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Erwartbar seien Konflikte „um die Frage, ob Impfungen notwendig sind und ob Elternrechte übergangen werden“. Zudem werde es „Debatten mit Kindern geben, die Impfungen vielleicht ablehnen oder unbedingt haben wollen“. Konflikte könnte es aber auch wegen angeordneter Quarantänen geben, befürchtet die Verbandschefin weiter. „Wenn es künftig einen positiven Corona-Fall in der Klasse gibt, müssen diejenigen in Quarantäne, die nicht doppelt geimpft sind. Die anderen dürfen hingegen im Präsenzunterricht bleiben und können sich weiterhin an schulischen Aktivitäten beteiligen. Das wird zu Spannungen führen.“

Skepsis unter Eltern groß

Viele Eltern sehen das Impfangebot an die Kinder sehr kritisch, sagte Ines Weber, Vorstandsmitglied im Bundeselternrat. Die begründete dies damit, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland noch keine generelle Empfehlung für Kinder gebe und Sicherheit über langfristige Wirkungen des Impfens fehle.

Die Gesundheitsministerkonferenz hatte beschlossen, den Zwölf- bis 17-Jährigen mehr Angebote für eine Corona-Impfung zu machen. Die Bundesregierung erhofft sich dadurch eine höhere Impfquote. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA ließ die Impfstoffe von BioNTech und Moderna bereits ab zwölf Jahren zu. Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland empfiehlt Corona-Impfungen von Kindern nach wie vor aber nicht generell, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Verläufe – sie sind mit ärztlicher Beratung aber längst möglich.

Hausärzte: Kein Ansturm von Familien

Die Hausärzte haben nach den Worten ihres Verbandsvorsitzenden Ulrich Weigeldt noch keine Rückmeldungen über einen Ansturm von Familien, die sich beraten lassen wollen. Er forderte in der „Rheinischen Post“, dass ein sicherer Schulstart auch für ungeimpfte Kinder und Jugendliche mit Präsenzunterricht ermöglicht werden müsse. „Eines muss klar sein: Es darf unter keinen Umständen nur die beiden Optionen Impfung oder Homeschooling geben – die Politik muss mehr liefern, das haben die Kinder und Jugendlichen nach dieser entbehrungsreichen Zeit verdient“, sagte Weigeldt.

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht verteidigte das Impfangebot für Kinder und Jugendliche, um sie so gut wie möglich vor einer Corona-Erkrankung zu schützen. „Für unsere Kinder ist es unbedingt notwendig, dass nach den Ferien wieder Präsenzunterricht stattfindet. Deshalb ist eine hohe Impfquote entscheidend – vor allem auch bei den Erwachsenen“, fügte Lambrecht hinzu.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter

Die Sorge vor einer vierten Welle in Deutschland ist groß, denn die Zahl der Neuinfektionen steigt – und seit nunmehr vier Wochen auch die Sieben-Tage-Inzidenz. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt sie aktuell bei 18,5 – am Vortag hatte der Wert 17,9 betragen, am Mittwoch der Vorwoche 15,0.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3571 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.20 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2768 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 25 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.777.446 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.659.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.704.

Kritik am Impfangebot für Jugendliche
Katrin Aue, ARD Berlin, 3.8.2021 · 08:36 Uhr


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