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Suezkanal: Containerschiff „Ever Given“ ist wieder frei

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Suezkanal: Containerschiff „Ever Given“ ist wieder frei

Stand: 29.03.2021 16:28 Uhr

Es ist geschafft: Das im Suezkanal auf Grund gelaufene Containerschiff „Ever Given“ ist wieder frei, der Bug des riesigen Schiffes konnte gelöst werden. Der Schiffsverkehr im Suezkanal kann nun wieder aufgenommen werden.

Nach fast einer Woche ziehen, schieben und baggern konnte das Containerschiff „Ever Given“ aus seiner Blockade im Suezkanal befreit und wieder in Bewegung gesetzt werden. Die ägyptische Kanalbehörde SCA vermeldete die Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs in der Meerenge. Im ägyptischen Fernsehen war zu sehen, wie die „Ever Given“ sich langsam fortbewegte.

„Wir haben es geschafft“, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski. Arbeiter hätten den Bug des Containerschiffes dank starker Flut und einer Flottille von Schlepperbooten vom Ostufer des Kanals gelöst.

Dort war die „Ever Given“ seit vergangenem Dienstag fest eingekeilt gewesen. Auch Satellitenaufnahmen auf der Website Marinetraffic.com bestätigten, dass sie sich vom Ufer auf das Zentrum der Wasserstraße zubewegte.

Nach Havarie im Suezkanal: Containerschiff „Ever Given“ wieder teilweise freigelegt
Alexander Stenzel, ARD Kairo, tagesschau 14:00 Uhr, 29.3.2021

Technische Prüfung

Nach der Bergungsaktion waren Einsatzkräfte am Nachmittag dabei, das voll beladene, 220.000 Tonnen schwere Schiff auf die Bitterseen zu schleppen – einem langgestreckten Seebecken zwischen dem nördlichen und südlichen Ende des Suezkanals. Dort soll es nach Angaben der Kanalbehörden einer technischen Prüfung unterzogen werden.

Die „Ever Given“ war während eines Sandsturms auf Grund gelaufen. Der 400 Meter lange Frachter steckte danach quer in dem engen Kanal fest und blockierte den Wasserweg zwischen Rotem Meer und Mittelmeer.

Suezkanal: Wichtige Handelsroute
Der 193 Kilometer lange Suezkanal ist die kürzeste Verbindung zwischen Europa und Asien und der entscheidende Korridor für Rohöl und Importwaren nach Europa. Er verkürzt die Fahrstrecke für Handelsschiffe um mehrere Tausend Kilometer. 2020 durchfuhren laut der Kanalbehörde fast 19.000 Schiffe die Wasserstraße. Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft zufolge fahren 98 Prozent der Containerschiffe durch den Suezkanal, wenn sie zwischen Deutschland und China unterwegs sind.

Hohe Flut bei Vollmond hilfreich

Mit der Hilfe von Schleppern und einem erhöhten Wasserspiegel bei Vollmond war es in der Nacht zum Montag gelungen, die verkeilte „Ever Given“ ein bisschen zu bewegen. Am Montagmorgen konnte dann das Heck des Schiffes freigelegt und später auch der Bug befreit werden.

Der Leiter der Kanalbehörde, Osama Rabei, sagte, Einsatzkräfte hätten das Schiff mit Zug- und Druckmanövern fast vollständig gerade ausgerichtet. Das Heck habe sich rund 100 Meter vom Kanalufer entfernt. An der Aktion waren zehn Schlepper beteiligt, außerdem wurden über Nacht 27.000 Kubikmeter Sand und Schlamm um das Schiff abgesaugt.

„Rund dreieinhalb Tage“ bis Stau aufgelöst ist

Die Kanalbehörde hatte vor der erfolgreichen Rettungsaktion angekündigt, dass der Kanal nach der vollständigen Bergung des Schiffs sofort „24 Stunden am Tag funktionieren“ könne. Gleichwohl werde es noch „rund dreieinhalb Tage“ dauern, bis sich der Schiffs-Stau am Kanal auflöse.

Laut dem Datendienstleister Refinitiv könnte es sogar mehr als zehn Tage dauern, um den Rückstau aufzuarbeiten. Bisher habe Ägypten durch die Blockade mehr als 95 Millionen Dollar Umsatz verloren.

Rund 370 Schiffe stauten sich

Das Containerschiff hatte die wichtige Schiffsroute in beide Richtungen blockiert. Einige Reedereien waren in der Folge dazu übergegangen, ihre Schiffe um die Südspitze Afrikas herum fahren zu lassen. An den Kanalzufahrten stauten sich nach Angaben der Kanalbehörde zuletzt etwa 370 Schiffe, darunter 25 Öltanker.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte bereits angeordnet, die teilweise Entladung von Containern vorzubereiten, falls die Versuche zur Freilegung erfolglos bleiben sollten. Durch die tagelange Blockade gingen dem Kanal täglich Einnahmen von rund 13 bis 14 Millionen US-Dollar verloren.


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