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UN: 400.000 Menschen in Tigray in Hungersnot

UN: 400.000 Menschen in Tigray in Hungersnot

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UN: 400.000 Menschen in Tigray in Hungersnot

Stand: 03.07.2021 01:24 Uhr

Äthiopiens Regierung hatte eine Waffenruhe angekündigt. Die UN rufen auch die Aufständischen in Tigray dazu auf. Denn es wäre dringend nötig, Hilfsgüter in die Krisenregion zu bringen. Laut UN droht Hunderttausenden der Hungertod.

Die Zahl der vor dem Hungertod stehenden Menschen in der äthiopischen Krisenregion Tigray hat sich trotz eines einseitigen Waffenstillstands weiter erhöht. „Es wird geschätzt, dass mehr als 400.000 Menschen die Schwelle zur Hungersnot überschritten haben und weitere 1,8 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot sind“, sagte der amtierende Chef des UN-Nothilfebüros Ocha, Ramesh Rajasingham, bei einer Sondersitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York. Andere Angaben gingen sogar von noch mehr Hungernden aus.

Appell an die Aufständischen

Der Konflikt zwischen Regierung und lokalen Rebellen in Tigray war im November eskaliert. Die äthiopische Regierung hatte eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begonnen, die bis dahin in der gleichnamigen Region an der Macht war.

Wegen des Konflikts, der immer komplexer wurde und auch Streitkräfte aus dem Nachbarland Eritrea einschließt, mussten Hunderttausende fliehen. Am Montagabend hatte die äthiopische Regierung überraschend eine einseitige Waffenruhe angekündigt – die Regionalhauptstadt Mekele ist seitdem unter Kontrolle der Rebellen.

Die Sicherheitslage ist nur eines von vielen Problemen

Die Vereinten Nationen forderten die Aufständischen auf, den von der Regierung ausgerufenen Waffenstillstand anzuerkennen. „Ein von allen Parteien eingehaltener Waffenstillstand würde nicht nur die Bereitstellung von humanitärer Hilfe erleichtern, sondern wäre auch ein Ausgangspunkt für die notwendigen politischen Bemühungen, einen Weg aus der Krise zu finden“, sagte die stellvertretende UN-Generalsekretärin Rosemary DiCarlo bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrats.

Alle Konfliktparteien müssten zudem die Bereitstellung von humanitärer Hilfe gewährleisten, betonte DiCarlo. Der Zugang von Hilfsorganisationen wird seit Monaten von der Sicherheitslage, bürokratischen Hürden sowie fehlendem Strom, Internet und Telefonverbindungen, erschwert. Zuletzt war eine für den humanitären Zugang wichtige Brücke nach Tigray zerstört worden.

Die Brücke, die über den Fluss Tekeze in der Region Tigray führt, ist zerstört. Damit wird es noch schwieriger, Hilfsgüter in die Region bringen.

Bild: dpa

Einige Staaten sehen Konflikt als „innere Angelegenheit“

Das Treffen des Sicherheitsrats war von den USA, Irland und Großbritannien beantragt worden. Es war die erste öffentliche Sitzung des Gremiums seit November. Zuvor hatten sich mehrere afrikanische Mitgliedstaaten widersetzt, die in dem Konflikt in Tigray eine innere Angelegenheit Äthiopiens sehen. Diese Ansicht vertreten auch die ständigen Sicherheitsratsmitglieder China und Russland.   


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