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US-Vertretung in Chengdu: Flagge eingeholt, Konsulat geschlossen

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US-Vertretung in Chengdu: Flagge eingeholt, Konsulat geschlossen

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Alle US-Hoheitszeichen sind verhüllt: Nach 35 Jahren hat China das US-Konsulat im südchinesischen Chengdu schließen lassen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen China und den USA erreichen damit einen Tiefpunkt.

Von Steffen Wurzel, ARD-Studio Shanghai

Das ganze Wochenende über wurde eingepackt und abtransportiert. Immer wieder verließen Lastwagen und Autos mit Diplomatenkennzeichen das Konsulatsgelände im Süden von Chengdu. Um kurz nach sechs am Morgen wurde die amerikanische Flagge eingeholt.

Am Vormittag waren Fotografen und Kamerateams der Staatsmedien dabei, als chinesische Polizisten die amerikanischen Hoheitszeichen an der Außenmauer des Gebäudes verhüllten.

Schließung nach 35 Jahren

Damit ist das US-Generalkonsulat in Chengdu nun offiziell geschlossen, nach 35 Jahren. Angeordnet hatte das am Freitag die chinesische Staats- und Parteiführung in Peking. Betroffen ist offenbar auch ein Büro der US-Landwirtschaftsbehörde, das auf dem benachbarten Gelände des Deutschen Generalkonsulats in Chengdu liegt.

Dutzende amerikanische Diplomatinnen und Diplomaten müssen China nun verlassen, außerdem verlieren mehr als 100 chinesische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.

Eine Mitarbeiterin berichtete dem ARD-Hörfunk von entsprechend schlechter Stimmung unter den Ortskräften. Sie verhandle zwar gerade über eine Abfindung, aber einen neuen Job zu finden, als jemand, die vorher für die US-Regierung gearbeitet habe, sei angesichts der politisch aufgeladenen Stimmung gerade sehr schwierig in China.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

„Heute Vormittag haben die Mitarbeiter das US-Konsulatsgelände gemäß der chinesischen Anforderungen geräumt,“ sagte Regierungssprecher Wang Wenbin in Peking. „Das US-Generalkonsulat in Chengdu wurde geschlossen, chinesische Behördenmitarbeiter haben das Gebäude betreten und die Kontrolle übernommen.“

Dass die kommunistische Führung die US-Vertretung in der 15-Millionen-Einwohnermetropole Chengdu hat schließen lassen, ist eine Reaktion – und zwar darauf, dass zuvor die US-Regierung das chinesische Konsulat im texanischen Houston schließen ließ. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld für die Eskalation.

Bevölkerung ist gespalten

Ein 63-Jähriger Passant sagte der Nachrichtenagentur Reuters, man habe sich natürlich nicht gewünscht, dass sich die Beziehungen zu den USA so sehr verschlechtern. „Das war eine wechselseitige Reaktion auf den Schritt der Amerikaner. Ich halte das alles für sehr bedauerlich.“

Viele junge Menschen unter 30 sind deutlich nationalistischer eingestellt. Sie sind in den für China goldenen 1990er- und 2000er-Jahren aufgewachsen, die geprägt waren von wirtschaftlichem Aufschwung einerseits und einer komplett gleichgeschalteten Presse andererseits. So gibt eine 25-Jährige Chengduerin quasi wortwörtlich die üblichen Proaganda-Verlautbarungen der chinesischen Staats- und Parteiführung wider: „China ist eine sehr starke Nation. Wir haben eine Tausende Jahre alte Geschichte. China war damals mächtig und wird es auch in Zukunft sein. Das ist die Überzeugung, die die Menschen in China haben.“

Diplomatische Beziehungen am Tiefpunkt

Politische Beobachter sind sich weitgehend einig: Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Volksrepublik und den USA sind so schlecht wie nie seit der offiziellen Aufnahme von Beziehungen im Jahr 1979.

Inzwischen haben sich China und die USA in fast keinem Bereich mehr etwas zu sagen: Der Wirtschafts- und Handelskrieg bleibt ungelöst, coronabedingt findet fast kein wissenschaftlicher oder kultureller Austausch mehr statt und auch touristische und dienstliche Reisen sind angesichts geschlossener Grenzen bei null. Die meisten Beobachter in den USA rechnen auch nicht damit, dass sich die amerikanische Haltung gegenüber der kommunistischen Führung bei einem Regierungswechsel nach der Wahl im November groß ändern würde.

Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 27. Juli 2020 um 12:00 Uhr.


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